Die Jagd ist in ihrer Art unglaublich vielfältig. Und auch wenn wir Jäger in Deutschland bei der Pirsch oder dem Ansitz dazu tendieren, viel zu viele Sachen mit uns herumzutragen, so kommt man als Jäger nicht daran vorbei, sich einmal mit dem Thema Jagdrucksack auseinanderzusetzen. Und hier ist es bei der Fülle des Angebots oft nicht leicht, den Überblick zu behalten und den für sich und seinen eigenen Jagdstil richtigen Rucksack zu finden. Denn das derjenige, der vom Auto zum Ansitz maximal 50 Meter zu Fuß zurücklegt, andere Anforderungen an einen Rucksack hat als der, der im Gebirge weite Strecken pirscht, dürfte klar sein. Je häufiger ein Jagdrucksack benutzt wird, desto wichtiger ist es, den richtigen zu finden.
Welches Material beim Jagdrucksack?
Wer einmal im Jahr zur Jagd geht, dem sind die Qualität, das Gewicht und das Material seines Rucksacks eher egal, hier reicht es, irgendein billiges Modell zu ergattern. Wenn der Jagdrucksack aber ständiger und häufiger Begleiter ist, kommt es auf das Material an. Vom klassischen Lodenrucksack über den etwas biederen Stoffrucksack bis hin zum manchmal etwas militärisch anmutenden Rucksack aus Polyamid (Nylon) oder Polyester. Während Nylonfasern elastisch, reißfest und sehr haltbar, dabei gleichzeitig sehr atmungsaktiv und wasserabweisend sind, bestechen natürliche Stoffe wie etwa Leder, Canvas oder Wolle durch Geräuscharmut, Atmungsaktivität, meistens gute Hautverträglichkeit und Nachhaltigkeit. Beschichtet und imprägniert werden die meisten Jadgrucksäcke heute nicht mehr mit PFC, sondern mit dem Kunstharz Polyurethan, welches die Oberfläche wasser-, fett- und schmutzabweisend macht.
Schnallen, Knöpfe, Reißverschlüsse
Bei der Wahl der Schließen kommt es neben ihrer Haltbarkeit besonders auf zwei Faktoren an. Zum einen ist es wichtig, im Dunkeln seinen Jagdrucksack bzw. dessen Außen- und Innentaschen schnell und einfach öffnen zu können, zum anderen ist es essenziell, dieses so geräuschlos wie möglich zu machen. Lederknöpfe sind mit etwas Übung ebenfalls recht geräuscharm zu öffnen und zu schließen, wohingegen Klettverschlüsse meist unnötig Lärm machen.
Tragegurte oder Metallgestelle beim Jagdrucksack
Wer viel mit seinem Rucksack jagen geht, und dies auf der Pirsch, für den ist es wichtig, dass das Tragen des Rucksacks bequem und nicht ermüdend ist. Gepolsterte Trageriemen, die die Schultern schonen und es möglich machen, den Jagdrucksack so eng wie möglich am Rücken zu tragen, um so den Schwerpunkt nicht zu weit nach hinten zu verlagern, sind hier die erste Wahl. Bei wirklich langen Wanderungen sollte der Jagdrucksack über ein (Metall-)Gestänge verfügen, sodass ein kleiner Spalt zwischen Rücken und Rucksack liegt, der für eine bessere Belüftung sorgt.
Perfekte Größe und Ausführung des Jagdrucksacks
Der traditionelle und auch heute besonders beim Bergjäger verwendete Lodenrucksack hat in der Regel einen großen Innenraum ohne Unterteilungen oder Taschen. Wer nur einige wenige Gegenstände mitnimmt, wie etwa etwas Extramunition und sonst nur sein Fernglas, dafür aber Regen- oder Schlechtwetterkleidung braucht, der ist mit so einem Jagdrucksack bestens beraten. Hat man aber viele kleinere Dinge dabei, ist es sinnvoll, einen Rucksack mit verschiedenen Innen- und Außentaschen zu wählen, um seine Sachen strukturiert zu packen und dann ohne großes Suchen auch schnell zu finden, wenn man sie braucht. Wer die Anschaffung eines neuen Jagdrucksacks plant, sollte sich überlegen, was dessen Haupteinsatzgebiet ist und dann entsprechend auf die verschiedenen Features achten.
