Wer bewusst lebt und gesunde, nachhaltige Lebensmittel schätzt, wer im Restaurant gerne mal einen Hirschbraten oder ein Rehragout bestellt, der hat sich vielleicht schon mal gefragt, wie man eigentlich Jäger wird. Wie erlangt man die Sachkenntnis und die Befähigung, selber zu jagen und so hochwertige Lebensmittel in Form von Wildfleisch zu generieren. Die Antwort klingt auf den ersten Blick sehr banal: man muss eine Jagdausbildung absolvieren und so einen Jagdschein lösen. Neben ein paar anderen Kleinigkeiten ist hierzu aber vom Gesetzgeber nach § 15 Abs. 5 BJagdG vorgegeben, was ein Jäger beherrschen muss, um die Sachkunde nachzuweisen, die einen befähigt, jagen zu können – und hier kommen die Jagdausbildung und Jagdkurse ins Spiel.
Verschiedene Möglichkeiten für die Jagdausbildung
Grob kann man die ca. 250 Anbieter von Jagdkursen für die Jagdausbildung in Deutschland in drei Kategorien einteilen. Zum einen sind das die Verbände bzw. Kreisjägerschaften, die schon seit jeher Vorbereitungskurse für den Jagdschein anbieten. Daneben gibt es private Jagdschulen, welche inzwischen den Großteil der Jagdschulen in Deutschland ausmachen. Dies sind anerkannte Ausbildungsstätten, die oft von ausgebildeten Berufsjägern geleitet werden. Neuerdings gibt es für die Absolvierung der Jagdausbildung auch die Variante, sich per Fernstudium online auf die Prüfungen vorzubereiten, eine Variante, die besonders für Berufstätige interessant ist.
Jagdkurse im Rahmen der Jagdausbildung
Nun ist es so, dass diese drei Arten der Ausbildungsstätten sehr unterschiedliche Kursformen für die Jagdausbildung anbieten. Die Verbände und Kreisjägerschaften offerieren fast durchweg eine sechs bis neun Monate dauernde praxisnahe Jagdausbildung. Besonders wertvoll kann hier der enge Kontakt zur lokalen Jägerschaft für den angehenden Jungjäger sein, kann man hier doch gut netzwerken und schon die ein oder andere Verbindung knüpfen. Mit den privaten Jagdschulen hat auch die Vielfalt an den Kursformen für die Jagdausbildung zugenommen. Das Angebot reicht von Kompaktkursen mit einer Dauer von zwei bis drei Wochen über Blockunterricht mit integrierten Lernpausen über mehrere Wochen bis hin zu mehrmonatigen Kursen. Hinzu kommen weitere Ausbildungsmodelle, wie Managerkurse oder Frauenkurse. Da Jagdschulen logischerweise eine Gewinnerzielungsabsicht haben, sind sie in der Regel ein wenig kostenintensiver als die Kurse der Jägerschaften. Die Ausbildungsdauer bei den Anbietern der Fernstudiengänge liegt irgendwo zwischen 6 und 18 Monaten. Um die geforderten praktischen Einheiten zu gewährleisten, die fester Bestandteil der Jagdausbildung sind, muss der angehende Jungjäger allerdings einen 2-wöchigen Vor-Ort-Unterricht bei einer mit dem Fernstudium-Anbieter kooperierenden Jagdschule besuchen.
Ausbildungsinhalte der Jägerausbildung
Die Inhalte des Jagdkurses sind wie oben beschrieben in § 15 Abs. 5 des BJagdG festgelegt. Dieser unterteilt die Jagdausbildung in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Je nach Bundesland kann es sein, dass die Anforderungen in beiden Bereichen ein wenig vom Bundesjagdgesetz abweichen. Der theoretische Teil der Jagdausbildung lässt sich in sechs große Themengebiete einteilen: Wildtierkunde, Waffenrecht, Jagdrecht, praktische Jagdausübung, Jagdhundewesen, Wald- und Feldbau sowie Naturschutz. Diese Themen werden sowohl in der schriftlichen als auch in der mündlichen Prüfung abgefragt. Im Praxisteil der Jagdausbildung geht es größtenteils um Waffenhandhabung und Schießnachweise, natürlich werden aber auch praktische Vorgehensweisen aus der theoretischen Jagdausbildung, etwa Aufbrechen oder Streifen von Wild, Hochsitzbau oder Mithilfe von Gesellschaftsjagden gezeigt und durchgeführt. Da die Jagdprüfung genau wie das Jagdrecht in Deutschland Ländersache ist, hat jedes Bundesland eigene Schießdisziplinen mit eigenen Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Die Prüfung der sicheren Waffenhandhabung ist länderübergreifend.
Literatur für eine erfolgreiche Jagdausbildung
Welche kursbegleitende Literatur sich am besten für die Ausbildung zum Jäger eignet, sagt in der Regel der Kursleiter. Meist sind dies Standardwerke der Jagdausbildung wie die gesamte Bandreihe des Heintges, der Blase, der Krebs oder auch der Seibt. Unabhängig vom Kurs lohnt es sich immer, eines dieser Werke zu erwerben und durchzuarbeiten. Sie alle sind im Online-Shop von Jana Jagd & Natur zu finden. Viel Erfolg bei der Jagdausbildung!