Das Fernglas ist bei der Jagdausübung zweifelsfrei eines der wichtigsten und nützlichsten Utensilien, denn bevor ich auf ein Stück Wild anlege und dieses erlege, muss ich zu 100% genau angesprochen haben und sicher sein, was ich da vorhabe. Und das bezieht sich nicht nur auf die Wildart, sondern auch auf Geschlecht, Alter, Trophäenstärke und allgemeine Verfassung des Wildes. Ohne ein Fernglas ist dies in den meisten Situationen schlicht nicht möglich. Mit Ausnahme von Bau- und Drückjagden ist ein Fernglas also Pflicht.
Aber welches Modell ist für welche Situation geeignet und gibt es das eine Universalfernglas, welches alle Bereiche des Jagdalltags abdecken kann? Hier lohnt sich ein Blick auf die allgemeinen Kennzahlen, die bei der Auswahl eines Glases wichtig sind und die am Ende Aufschluss über den möglichen Anwendungsbereich des Fernglases geben.
Was macht ein gutes Jagdfernglas aus?
Die Vergrößerung beschreibt, wie viel näher ein Objekt dem Beobachter erscheint. Bei einem Fernglas 8x56 z.B. handelt es sich um ein Glas mit 8-facher Vergrößerung. Jagdlich ideal zum Beobachten und Ansprechen ist eine Vergrößerung im Bereich 7- bis 10-fach, bei einem höheren Wert fällt es schwer, das Fernglas ruhig zu halten. Eine weitere Kennzahl ist der Objektivdurchmesser, der durch die zweite Zahl der Kombination (im obigen Fall 8 x 56) dargestellt wird und den Durchmesser der Frontlinse in Millimetern angibt. Sie bestimmt den Lichteintritt ins Glas. Je größer die Frontlinse, desto mehr Licht wird gesammelt. Für Beobachtungen am Tag reicht ein Objektivdurchmesser von 20 bis 40 mm aus, für ungünstige Lichtverhältnisse sollten es 40 bis 56 mm sein. Allerdings bestimmen diese beiden Faktoren auch das Gewicht des Fernglases. Je größer der Objektivdurchmesser und je höher die Vergrößerung, desto klobiger und schwerer wird das Fernglas. Die Lichtstärke ist das Quadrat des Quotienten aus Objektivdurchmesser und Vergrößerung. Für das Beispiel 8x56 heißt das (56/8)2 also 49. Je größer die Zahl, desto heller und detaillierter ist das Bild. Neben den bereits erwähnten technischen Kennzahlen sind noch das Sehfeld und die Austrittspupille von Bedeutung. Ersteres beschreibt die Größe des sichtbaren Bereichs auf 1000 Meter Distanz. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Sehfeld mit zunehmender Vergrößerung kleiner wird und Zielobjekte schwieriger zu finden sind. Der Wert der Austrittspupille dagegen zeigt an, wie gut sich das Fernglas für den Einsatz bei Dunkelheit eignet. Diesen Wert erhält man, wenn man den Objektivdurchmesser durch die Vergrößerung teilt. Bei einem 8 x 56-Glas beträgt sie demnach 7. Ein Wert von über 7 ist nutzlos, da das Auge selber keinen größeren Lichteinfall zulässt – mit fortschreitendem Alter des Jägers lässt dieser Wert sogar noch weiter nach.
Das Jagd Fernglas und sein Gewicht
Das Gewicht spielt eine große Rolle bei der Wahl des Fernglases, sei es für den Transport oder für die Beobachtung selbst. Wie bereits erwähnt, steigt das Gewicht mit zunehmender Vergrößerung und zunehmendem Objektivdurchmesser. Wer viel ansitzt, den werden ein paar zusätzliche Gramm nicht stören, bei der Pirsch und längeren Fußmärschen freut man sich allerdings um jedes Gramm weniger. Die gängigen Pirschmodelle liegen bei 400 bis 600 Gramm.
Features von Ferngläsern für die Jagd
Noch wichtig zu erwähnen sind kleinere Features wie zum Beispiel die Okkularmuschel-Verstellung für Brillenträger oder ein voneinander getrennter beidseitiger Dioptrin-Ausgleich. Einige Premium-Hersteller bieten Ferngläser mit eingebauten Entfernungsmessern an, was gerade in weitläufigen Feldrevieren ein echter Vorteil sein kann, denn auf großen Flächen wird die Entfernung zum Wild häufig unterschätzt.
Was muss ich beim Kauf eines Jagd Fernglases beachten?
Kurzum, bei der Wahl des Jagd Fernglases kommt es vor allem auf den geplanten Einsatzbereich an. Da allerdings die Nachtsichttechnik weiter Einzug erhält, sind große Objektivdurchmesser und damit klobige, schwere Ferngläser nicht mehr zeitgemäß und werden vermutlich über kurz oder lang ganz vom Markt verschwinden. Mit einem qualitativ guten Glas, irgendwo bei 8x40 bis 10x44, liegt man bei 90% der jagdlichen Einsätze sicher richtig.
Wer sich nicht sicher ist, welches Glas ihm liegt, der sollte entweder im Fachhandel oder bei einer Messe verschiedene Modelle unterschiedlicher Hersteller in die Hand nehmen und testen, denn neben den oben genannten technischen Daten ist es mindestens genauso wichtig, dass einem das Fernglas liegt und man bei der Benutzung ein gutes Gefühl hat.
Super!
Sehr interessanter Artikel. Als jemand, der nichts mit der Jagd zu tun hat, war auf der Suche nach Informationen über die Fernglas ist am besten, um für ein Geschenk für einen Jäger zu kaufen!