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Von einem Verlag zum Online-Shop – 150 Jahre Geschichte von Neumann Neudamm und Jana-Jagd

ZU KAISERS ZEITEN

Als der 28-jährige Berliner Schriftsetzer Julius Neumann 1872 in der preußischen Provinz Mark Brandenburg für 600 Taler eine kleine Druckerei kauft, kann er nicht ahnen, welche Erfolgsgeschichte damit seinen Anfang nimmt. Noch viel weniger ahnen kann er sicherlich, welchen Wandel bis hin zur Digitalisierung seine Branche in der Zukunft erfahren soll und wie geschickt seine Nachfolger das Unternehmen durch die Strömungen der Zeit manövrieren werden. 144 Abonnenten hat das Wochenblatt, das Neumann mit der Druckerei erwirbt,  zu Beginn. In nur wenigen Jahren schafft Neumann es, dieses Wochenblatt fest zu etablieren. Darüber hinaus setzt er auf anzeigenfinanzierte Blätter meist für branchenbezogene Berufe wie die Landwirtschaft, die Tuch- und Wollweber, aber auch für die Apotheker und die Lederindustrie und verlegt auch erste eigene Bücher, wobei es ihm ein Anliegen ist, erwirtschaftete Gewinne in neue Drucktechnik zu investieren.

Als Neumann 1883 die „Deutsche Jägerzeitung“ und 1886 dann die „Deutsche Forstzeitung“ erwirbt, sind die Weichen früh in Richtung Jagd gestellt. 1897, zum 25-jährigen Bestehen, zählt die Druckerei bereits über 100 Mitarbeiter und ist in ein modernes Druckereigebäude in Neudamm umgezogen. Julius Neumann hat Visionen und baut den Verlag kontinuierlich aus. Als er 1922, im Jahr des  50-Jährigen Firmenjubiläums, seine Firma an seine Söhne  Johannes, Walther und Curt übergibt, gehören zur Druckerei Versuchsstationen für Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Fischzucht, eine Schießanlage und ein eigener Gutsbetrieb. Als er 1928 stirbt, hat der Betrieb zeitweilig 500 Mitarbeiter. Die Anzahl der Abonnenten der Deutschen Jägerzeitung ist von anfänglich 200 auf über 40.000 gestiegen.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten und der damit einhergehenden Gleichschaltung der Medien beginnt für das Verlagshaus eine turbulente Zeit. Zwar verliert es zahlreiche Wochen- und Tagesblätter und muss die Schießanlage und andere verlagseigene Institute 1936 an staatliche Stellen abgeben, die Deutsche Jagdzeitung aber wird zeitgleich zum Sprachrohr der Jäger und der Jägerschaft und verdoppelt ihre Auflage.

Mit Ende des Krieges zerfällt das Verlagshaus zunächst komplett. Die Familie Neumann zerstreut sich in alle Welt. Der ostdeutsche Verlagsteil wird zunächst durch einen früheren Gesellschafter weitergeführt und dann 1958 in die staatliche Buchgesellschaft der DDR eingegliedert. Nach der Wende kauft der Verlag Eugen Ulmer den „Ostdeutschen Neumann Verlag“, um ihn dann später an den Deutschen Landwirtschaftsverlag (DLV) zu verkaufen.

Im Westen bleibt man der Jagd treu. 1949 übernimmt der Enkel Günter Neumann den von der britischen Besatzungsmacht neu lizensierten Verlag „J.-Neumann-Neudamm“ und damit die „Deutsche Jägerzeitung“.

                                          

 

NEUMANN-NEUDAMM und Jana-Jagd IN MELSUNGEN

Die 1950er Jahre sind eine ereignisreiche Zeit für das junge Nachkriegsunternehmen. Zunächst zieht der Verlag in ein großes Fachwerkgebäude, in dem auch der spätere Eigentümer Walter Schwartz wohnt, nach Melsungen um, dann wird das Verlagsangebot stetig vergrößert und ausgebaut. Der Druck von Büchern, besonders aus den Bereichen Aquaristik, Gartenbau, Fischerei und Vogelkunde läuft großartig an. Besonderes Augenmerk liegt auf Bestimmungsbüchern, von denen das Werk „Amann, Bäume und Sträucher des Waldes“ mit einer Gesamtauflage von über 500.000 Exemplaren bis heute zu den bekanntesten Werken zählt. Selbstverständlich ist zu dieser Zeit der Verlag auch wieder auf allen bekannten und wichtigen Buchmessen zu finden. Walter Schwartz, Urenkel von Julius Neumann, übernimmt die Geschicke des Verlages. Als leidenschaftlicher Jäger, Naturschützer und Hundeführer setzt er nun die Familientradition fort. Schwartz erkennt die Zeichen der Zeit und den Wandel in der Branche und gründet im Jahr 1998 den Versandhandel „JANA Jagd + Natur“ als Direktvertrieb für den Neumann-Neudamm-Verlag. Seit seiner Gründung entwickelt sich der Versandhandel kontinuierlich weiter. Alle Arten von Jagdliteratur, ob Jagdbücher oder Jagdfilme, lassen sich hier finden. Ausgewählter Jagdbedarf, nützliches Jagdzubehör, Jagdausrüstung, Jagdbekleidung – vom Gummistiefel bis zum Jagdhut – runden das Angebot ab. Auch das  Angebot an Zeitschriften und Fachmagazinen wird seit 2009 systematisch aufgebaut und 2013 durch den Erwerb des Branchen-Magazins „WM-Intern“ sowie der Zeitschrift „Der Büchsenmacher“ vervollständigt.

Heike Schwartz, Ururenkel des Firmengründers Julius Neumann,  übernimmt im Jahr 2000 die Leitung des Unternehmens. Durch sein Engagement, seine Kreativität und sein Talent sowie seine Beliebtheit innerhalb der Autoren- und Jägerschaft führt er das Unternehmen zu nie erreichter Blüte. Unter Heiko gliedern sich etliche Verlage und deren Programme dem Neumann-Neudamm- Verlag ein. Als bekanntester Verlag, der unter Heiko Schwartz zu Neumann-Neudamm hinzustößt, ist sicherlich der Nimrod-Verlag zu nennen. Die Marktführerschaft im Bereich Jagd wird kontinuierlich gefestigt. Zeitgleich startet JANA Jagd + Natur seinen Online Shop, in dem alle Jagdangebote nun online zu kaufen sind. Dies ermöglicht den Jägern in Deutschland und im gesamten deutschsprachigen Raum, gemütlich von zu Hause, aus der Produktpalette des Jagdshops zu wählen und zu bestellen.

2009 erfüllt sich Heike Schwartz einen langersehnten Traum. Zusammen mit seinem Vater Walter gründet er mit großer Unterstützung der Jägerschaft die Deutsche Jagdbibliothek. Mit dieser öffentlichen Sammlung an frei zugänglicher Jagdliteratur möchte Heiko Schwartz  der Jagd und den Jägern in Deutschland auf seine Weise etwas zurückgeben und sich so für das Vertrauen in und die Unterstützung für den Neumann-Neudamm-Verlag bedanken.

 

 

NEUSTART ANFANG 2020

 

Heiko Schwarz, der das Unternehmen in über 20 Jahren unermüdlicher Arbeit zu neuer Blüte führt, wird plötzlich unheilbar krank. Das ist ein schwerer Schlag für das Unternehmen, die Mitarbeitenden und alle, die die stetig positive Entwicklung der Firma begleitet haben.

Weitsichtig wie immer, gelingt es ihm kurz vor seinem Tod, die Führung des Unternehmens neu zu strukturieren. Mit dem Bernecker Verlag gibt es seit Jahrzehnten freundschaftliche Beziehungen. Bernecker erwirbt 2022 einen Anteil und 2023 die Mehrheit bei den Melsunger Kollegen. Die Verlegerin Carola Fischer und Ihr Partner Conrad Fischer, selbst Medienunternehmer in fünfter Generation, setzen die über 150 jährige Verlagstradition fort.

Heiko Schwartz, der leidenschaftliche Unternehmer und Jäger, stirbt am 3. Februar 2022 im Alter von nur 46 Jahren.

 

                                         

 

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  • Toller Verlag mit spannender Geschichte!

    Spannend zu lesen, wie sich dieser Verlag in seinen 150 Jahren des Bestehens entwickelt hat. Der Name Neumann-Neudamm sollte vielen Jägern und Jägerinnen durch die vielfältigen Veröffentlichungen mittlerweile ein Begriff sein. Gerade für Jungjäger gibt es tolle Lehrwerke, um sich auf die Jägerprüfung vorzubereiten.